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Freitagabend, 6.9.2013

Ich freue mich, dass ihr schon heute Abend so zahlreich zusammen gekommen seid, um an dieser außergewöhnlichen Sommertagung teilzunehmen. Dieses wunderbare Ambiente in der Villa am Bernsteinsee ist kaum zu fassen, wenn man die Villa vor 20 Jahren gesehen hat. Im Juni wollten wir uns treffen, da kam die große Flut und hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Glücklicherweise ist Bitterfeld verschont geblieben und wir können nun unsere Tagung nachholen.

Ich möchte euch ganz kurz etwas zur Geschichte dieser Villa erzählen.

Die Villa wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts 1896 für den Fabrikanten Biermann gebaut und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als repräsentatives Anwesen der Familie genutzt. Sie stammt aus der Epoche des Historismus und wird überwiegend vom Baustil der Neorenaissance geprägt. Aber auch neugotische Gestaltungselemente sind zu finden. Die Innenwände waren ehemals im Jugendstil mit einem Obstfries geschmückt.

In der DDR wurde das Gebäude dann Volkseigentum und diente als Wohnhaus für 10 Familien. Nachdem 1990 die nebenan gelegene Papierfabrik geschlossen wurde, die Arbeitskräfte abwanderten, stand die verwohnte Villa leer, verfiel zunehmend und wurde auch durch Vandalismus und zwei Brände schwer beschädigt. Der Abriss stand kurz bevor. Doch die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld kaufte glücklicherweise das Gebäude und begann ab 2004 mit einer umfangreichen Sanierung, die viele Millionen Euro verschlungen hat. Heute steht die Villa unter Denkmalschutz.

Zurück zu uns und unserem Verhältnis zu Bitterfeld und ihrer Villa. Hier neben dem sogenannten Schlösschen habe ich ab 1994 oft geparkt und den Weg in die Gruben angetreten. Ein paar Meter weiter neben dem Haus von Erika Heydenreich, standen meist schon andere Sammler, die sich illegal in die Gruben begaben. Hier war auch der Ausgangspunkt für die gewagte, verrückte Spülaktion von Michael Neubauer, Ingo Alexander aus dem Jahre 1995, zu der wir morgen vielleicht noch ein Filmchen sehen werden.

Wir werden morgen Berichte zu einigen dieser spannenden Bernstein-Abenteuer hören. Heute Abend wollen wir ohne Programm einfach nur genießen, gemütlich beisammen sitzen, klönen und in Erinnerungen schwelgen. Genießt das Ambiente in dieser so schön restaurierten Villa.

Einen ganz besonderen Dank möchte ich an Nico Eisenmann richten, den Pächter der Villa, der uns dieses Treffen Dank großer Rabatte überhaupt ermöglicht hat. Auch dem ganzen Team der Villa sei hier schon für alle Mühen gedankt.

Zum Organisatorischen: den heutigen Abend bestreitet jeder selbst. Bitte merkt euch genau, was ihr bestellt habt, damit es später bei der Abrechnung keine Differenzen gibt. An dem bestellten Büfett dürfen wirklich nur die Personen teilnehmen, die sich angemeldet haben – eine entsprechende Liste ist bei mir einsehbar.

Und nun wünsche ich euch einen unterhaltsamen Abend und später gegen 19:00 Uhr guten Appetit. Morgen Abend sehen wir uns dann hier wieder, allerdings im 1. Stock. Bitte pünklich um 19:00 Uhr zum Fototermin erscheinen!


Eröffnung am Sonnabend, 8.6.2013 

 

Liebe Bernsteinfreunde,

 

ich begrüße euch ganz herzlich zu unserer Sommertagung 2013. Ich freue mich, dass es nun doch noch geklappt hat, unsere Sommertagung des Arbeitskreises an diesem geschichtsträchtigen und bernsteinträchtigen Ort zu veranstalten.

 

Die große Flut hatte ja im Juni unsere geplante Tagung buchstäblich ins Wasser fallen lassen. Wir waren und sind sehr froh, dass die ganz große Katastrophe für die Bitterfelder ausgeblieben ist und dass das Wasserzentrum und die Villa am Bernsteinsee keinen Wasserschaden gehabt haben.

 

Im Anschluss an die Begrüßung sehen wir einige Bilder von der Flut im Juni, die der Reporter Michael Maul zeigen wird.

 

Zum Gelingen haben viele beigetragen, denen ich an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte. Bitte entnehmen Sie der Reihenfolge keine Abstufung nach dem geleisteten Aufwand.

 

Unser Mitglied Andreas Wendel wohnt glücklicherweise in Bitterfeld und hat schon seit einem Jahr bei den Planungen geholfen. Ohne ihn und seine Kontakte wäre diese Tagung nicht organisierbar gewesen!

 

Nico Eisenmann von der Villa am Bernsteinsee habe ich gestern Abend schon gedankt. Ohne sein Engagement und vor allem nicht ohne seine großzügigen Rabatte hätten wir uns diese Form der Tagung nicht leisten können.

 

Dasselbe gilt für das Wasserzentrum und ich bedanke mich bei Frau Lichtenfeld für die eingeräumten Rabatte und den trotzdem tollen Service.

 

Ein Mitglied des Arbeitskreises Bergbaufolgen, Herr Liehmann, wird heute Nachmittag über den Bernsteinabbau berichten. Danke, dass Sie den Aufwand auf sich genommen haben!

 

Gedankt sei auch den geistigen Initiatoren der Tagung: meine Frau Jutta und Knut Rudloff hatten schon 2011 Bitterfeld als Tagungsort eingebracht.

 

Gedankt sei auch den vielen Referenten, die sich sehr viel Mühe gegeben haben, die ich aber an dieser Stelle nicht alle aufführen möchte. Wir werden sie im Folgenden erleben.

 

Nach dem 20-jährigen Jubiläum des Arbeitskreises, das wir 2012 in Ribnitz-Damgarten gefeiert haben, folgt nun heute eine weitere „Nach-20-Jahren-Tagung“: Vor 20 Jahren, im Jahre 1993, war das Ende des kommerziellen Bernsteinabbaus, nachdem der eingesetzte Schwimmbagger nicht die erhofften Bernsteinerträge brachte.

 

BILDER PPP

 

Das war sowohl für die Region eine einschneidende Entscheidung als auch für uns Sammler, denn nun begann die Renaturierung und Flutung der von uns so geliebten Gruben.

 

Nicht alle Mitglieder, die gerne teilgenommen hätten, konnten dieses realisieren und so soll ich Grüße ausrichten von:

Anita und Willy Kohler, Helga und Wolfgang Weitschat, Edith und Roland Ellwanger.

 

Eine organisatorische Bitte: Wir haben einen sehr engen Zeitplan und möchten alle Vorträge pünktlich beginnen. Während der Vorträge bitte ich, leise zu sein und auch im Vorraum keine lauten Gespräche zu führen. Es ist recht hellhörig hier.

 

Und nun genießt den heutigen Tag, auch wenn ihr selbst nicht zu den Glücklichen zählt, die hier Bernstein sammeln konnten, und erfreut euch an den spannenden Beiträgen.

 

Ich übergebe das Wort an den Reporter Michael Maul, der uns zeigt, warum wir im Juni keine Sommertagung abhalten konnten...

 

Carsten Gröhn


Vorträge zur Sommertagung des Arbeitskreises Bernstein

Wasserzentrum Bitterfeld, Sonnabend, 7.9.2013

 

10 Uhr: Begrüßung

10.10 Uhr: Michael Maul – die große Flut

 

10.20 – 11.45 Uhr Gespräche, Kaufen, Verkaufen

Von 11-11.30 Uhr läuft ein Film des MDR „Die Goitzsche“

 

11.45 Uhr:

Max Kobbert: Wunderwelt Bernstein – Faszinierende Fossilien in 3D, 30 min.

 

12.30 Mittagspause

 

13.45 Uhr: Ein Zeitzeuge, der Produktionsdirektor von 1974, berichtet.

Gerhard Liehmann: Die maschinelle Bergung und Aufbereitung des Bitterfelder Bernsteins im Tagebau Goitsche, 20 min.

Gerhard Liehmann (für Jochen Jahnke): Bitterfelder Bernstein als Schmuckmaterial im VEB Ostseeschmuck Ribnitz-Damgarten, 15 min.

Danach:

Rolf Reinicke – Fotodokumentation, durch Carsten Gröhn

Diskussion und kurze Pause

 

14.45 Uhr: Alexander Schmidt: Pilze im Bitterfelder Bernstein, 20 min

 

15.05 Uhr: Heiner Grabenhorst: Mikrofossilien im Bitterfelder Bernstein, 20 min

Danach: Diskussion und Kaffeepause

 

15.45 Uhr:

Mitglieder des Arbeitskreises, die selbst in Bitterfeld Bernstein gesammelt haben, berichten in chronologischer Reihenfolge, zwischendurch nach Bedarf Pausen:

 

Hans-Werner Müller, ab 1988 bis nach der Wende, durch Carsten Gröhn

Peter Sorge, 1992

Christel und Hans-Werner Hoffeins, 1994-1997

Carsten Gröhn, 1994, Filme

Dieter Bultmann, Hannoveraner, 1997

Die Radeberger, 1999

Carsten Gröhn: Rekultivierung und Flutung ab 1993

Visionen zur „Erlebniswelt Bernstein“ in Bitterfeld

 

Bei zur Verfügung stehender Zeit:

Alexander Schmidt: Neue Erkenntnisse zu Harzflüssen und Bernsteinwäldern

 

Ende: ca. 18 Uhr


Bitterfelder Bogen, Höhe 28m

 

Sonntag, 9.30 Uhr: Treffpunkt auf dem Parkplatz unterhalb des Bitterfelder Bogens, siehe Anfahrtsbeschreibung.

Der Bitterfelder Bogen ist ein Aussichtspunkt auf einer ehemaligen Hochkippe, dem so genannten Bitterfelder Berg, über der neu entstandenen Kultur- und Seenlandschaft der Region Bitterfeld.

Die Stahlkonstruktion soll an eine große Baggerschaufel erinnern und symbolisiert die erfolgreiche Umwandlung des Bitterfelder Chemie- und Braunkohlereviers in eine nachhaltige Natur-, Seen- und Freizeitlandschaft einerseits und ein neues Technologie- und wissenschaftliches Forschungszentrum andererseits.

Gründung der Ideenwerkstatt Bitterfelder Berg im Mai 1997

1999 Architekt Claus Bury bekommt den Auftrag für den künstlerischen Entwurf

2000 Präsentation des Modells durch Claus Bury

2004 Vertragsunterzeichnung

Grundsteinlegung im Mai 2005

Bauzeit Mai 2005 – Mai 2006, August 2006 Freigabe für die Öffentlichkeit

 

Die Bogenkonstruktion stützt sich auf zwei diagonal zueinander gestellte, spitzovale Flügelformen und staffelt sich in dreifacher Ausführung in die Tiefe. In die beiden Zwischenräume ist eine 6°-Steigung aufweisende Rampenanlage eingehängt. Deutlich sind die beiden Flügelpaare der Gesamtarchitektur nach Innen geneigt, was dem Bogen sowohl zusätzliche Eleganz als auch statische Festigkeit verleiht. Die erwähnten Rampen führen in langgestrecktem Zick-Zack-Kurs zwei mal fünf Fußwege aus rutschfesten und engmaschigen verzinkten Stahlrosten in die Höhe. Alle Wege sind stufenlos und von metallenen Geländern aus engen rhythmischen Stabgittern gesichert. Jede Biegung des insgesamt 540 Meter langen Wanderweges hat eine kleine Plattform inklusive einer Bank. Die oberste Rampe endet in einem Balkon, der über den Bogen hinausragt und hoch über Bitterfeld zum Verweilen einlädt.

 













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