Jan-Peter Frahm (2010)
101 Seiten, incl. 162 größtenteils farbigen Abbildungen.
Softcover (170x240 mm).
(ISBN 978-3-936055-59-7).
Weissdorn-Verlag Jena
Bernstein gehört zu den Schätzen der paläontologischen Forschung. In ihm sind die Organismen der Vorzeit wie in Kunstharz eingegossen erhalten. Dazu gehören auch Moose, die in nur jedem zehntausendsten fossilhaltigem Bernstein gefunden werden. In diesem Buch sind alle bislang bekannt gewordenen Laubmoose aus Baltischem und Sächsischem Bernstein zusammengestellt, der vor ungefähr 45 Millionen Jahren im heutigen Skandinavien in Kiefern- Eichenwäldern gebildet wurde.
Es handelt sich dabei um 50 Arten, die teils zu unbekannten, teils zu ausgestorbenen, aber auch heute noch speziell in Ostasien vorkommenden Arten gehören, wo sie die Eiszeiten in Europa überstanden haben. Das Buch ist nach Art einer modernen Flora geschrieben, mit Bestimmungsschlüsseln, Beschreibungen und Abbildungen. Es erlaubt einen Einblick in die Vegetationsverhältnisse des Eozäns, gibt Hinweise für die Klimarekonstruktion, die Arealentwicklung sowie Anhaltspunkte für das phylogenetische Alter der Moose und deren Evolutionsgeschwindigkeit.
Der Autor ist seit 40 Jahren Moosspezialist an den Universitäten Duisburg und Bonn. Er fing vor 15 Jahren an, sich mit den Laubmoosen in Bernstein zu beschäftigen. Die Ergebnisse sind in zahlreichen, vielfach nicht leicht zugänglichen Einzelpublikationen veröffentlicht, die deswegen hier zusammen gefasst sind. Seine Arbeit wurde angeregt durch den verstorbenen Riclef Grolle aus Jena, der die Lebermoose in Bernstein bearbeitet hat und seine Ergebnisse in Buchform mit K. Meister im Weissdorn-Verlag veröffentlicht hat.